Der DSV nutzt seinen Heimvorteil

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Dem ESV Roßlau gelingen beim heimstarken DSV Dessau immerhin zwei Mannschaftspunkte, mehr war jedoch nicht zu holen.

Kegel-Verbandsliga: DSV Dessau - ESV Roßlau 6:2 (3657:3440).

Bereits im Vorfeld dieser Begegnung waren sich die Verantwortlichen des ESV im Klaren darüber gewesen, dass die Trauben beim Derby äußerst hoch hängen würden. Das lag zum einen daran, dass die Roßlauer nicht auf den kompletten Kader zurückgreifen konnten und zum anderen auch an der Dessauer Bahnanlage.

Ähnlich wie vor den Umbaumaßnahmen in Roßlau sind beispielsweise Kugeln mit hoher Geschwindigkeit eher ein Nachteil als ein Gewinn. Diese leidvolle Erfahrung musste der zuletzt so stark aufgetretene Guido Lehmann gegen Sebastian Günther machen. Mit 523:591 Kegeln sah er kein Land gegen seinen Gegenspieler und vermochte keinen einzigen Satzgewinn für sich zu verbuchen. Deutlich besser lief es dagegen für Kapitän Ron Seidel. Besonders in den ersten beiden Sätzen trumpfte er auf und erzielte mit 320 Kegeln ein beachtliches Ergebnis. Das Niveau vermochte er jedoch nicht ganz zu halten, sodass es am Ende 582:536 Kegel gegen Manuel Conrad wurden, welcher die letzten beiden Sätze für sich verbuchen konnte. Im Mittelpaar bekam es Henry Hennig mit Sven Weihmann zu tun. Dem Roßlauer kam die Beschaffenheit der Bahn gelegen und er erzielte ein richtiges Spitzenergebnis mit 643 Kegeln – und hatte dennoch gegen seinen Kontrahenten das Nachsehen. Weihmann dominierte dieses Duell mit 683 Kegeln und gab lediglich den letzten Satz ab. Auf einem aus Roßlauer Sicht leider deutlich niedrigerem Level agierte Steffen Lindner. Gegen den stark aufspielenden Holger Bahr setzte es für den Roßlauer eine derbe Klatsche. 469:640 und 0:4 in Sätzen lautete das ernüchternde Ergebnis.

Somit war die Roßlauer Niederlage bereits vor dem Schlusspaar so gut wie besiegelt. 1:3 in den direkten Duellen und 223 Kegel Rückstand waren nicht mehr aufzuholen. Doch zumindest gelang es dem ESV noch, eine gute und eine weitere tolle Zahl auf die Bahn zu zaubern. Frank Pahlisch lieferte sich mit Detlev Lingner ein packendes Duell. 1:1 lautete der Stand nach den ersten beiden Sätzen (293:282). Doch dann gelang seinem Dessauer Kontrahenten eine kleine Vorentscheidung. Mit 163:149 sicherte sich Lingner den dritten Satz und damit auch ein kleines Polster. Da konnte sich Frank Pahlisch im letzten Satz noch so strecken und diesen letztlich auch für sich verbuchen: Er unterlag aufgrund der niedrigeren Kegelzahl mit 577:599 (2:2). Eine tolle Leistung, die auch nicht von ungefähr kam, zeigte Jens Sobeck. Der Roßlauer, der „in alten ESV-Tagen“ seine Heimbahn nahezu perfekt beherrscht hatte, machte sich die Parallelen zwischen den Anlagen zunutze und zeigte eine tolle Leistung. Mit 2:0 (330:312 Kegeln) hatte er bereits nach 60 Kugeln ein Ausrufezeichen gegen Alexander Röglin gesetzt. Und Sobeck agierte auch auf den nächsten beiden Bahnen auf hohem Niveau, sodass Röglin trotz starken 608 Kegeln gegen den Tagesbesten der Roßlauer das Nachsehen hatte, der 646 Kegel und den zweiten Zähler für seine Mannschaft verbuchen konnte. „Der DSV hat seine Heimstärke bewiesen, das erinnerte schon fast an alte Roßlauer Zustände. Mit 2:6 ist das Spiel positiv für uns zu bewerten. Es werden nur ganz wenige Mannschaften dort überhaupt Mannschaftspunkte holen“, lautete das Fazit von Ron Seidel.